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Ohne Beton sähe alles anders aus: Evolution und Revolution durch einen Baustoff

Wohl kein anderer Werk- und Baustoff hat das Antlitz der Welt in den vergangenen gut zweihundert Jahren derartig grundlegend und nachhaltig verändert wie der Beton. Obwohl schon die antiken Ägypter und erst recht die Römer mit gebranntem Kalk und dem sog. „Opus caementitium“ als Vorläufer des heutigen Zements großflächig und teilweise bis heute stabil bauten, sollte es noch bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts dauern, bis der als Vater des modernen Bauingenieurwesens verehrte Engländer John Smeaton (1724-1792) anhand vieler Experimente mit Mörtel, Kalken und Tonen den Grundstein für den Siegeszug des Betonbaus legte. Weitere Entwicklungsschübe im Laufe des gesamten 19. Jahrhunderts waren dann die Erfindung des Roman- und des Portlandzements sowie vor allem die Patentierung des Stahlbetons im Jahr 1867, dessen immense Stabilität bis dato nicht realisierbare Bauprojekte wie sehr lange Brücken und Tunnel, frei schwebende Treppen, hohe Staumauern und große Schleusenanlagen erst möglich machen sollte.

Beton ist allgegenwärtig, vielseitig einsetzbar und unverzichtbar im Bauwesen

Seither und bis heute ist Beton aus dem Bauwesen nicht mehr wegzudenken, er begegnet uns wortwörtlich und alltäglich auf Schritt und Tritt. So etwa im Straßenbau, Wegebau, Garten- und Landschaftsbau, Kanal- und Rohrleitungsbau, Tiefbau, Haus- und Wohnungsbau, auf Autobahnen und Eisenbahntrassen, in Häfen und Flughäfen sowie sogar in Form der langlebigen „Betonschiffe“, deren Rümpfe statt ausschließlich aus Stahl auch aus Beton bestehen. Unterschieden werden einzelne Arten des universell einsetzbaren Baumaterials üblicherweise nach den Parametern Trockenrohdichte, Festigkeit, Herstellungsort, Verwendungszweck, Erhärtungszustand, Verdichtung und Gesteinskörnung in Leicht-, Normal-, Schwer-, Baustellen-, Transport-, steifen, fließfähigen, wasserundurchlässigen, Unterwasser-, Frisch-, Fest-, Rüttel-, Stampf-, Walz-, Fließ-, Spritz-, Sand-, Kies-und/oder Splittbeton. Das detaillierte und dezidierte Wissen, welcher Beton für welche Bauweise und Bauprojekte am besten geeignet ist, gehört natürlich hauptsächlich zum umfangreichen Erfahrungsschatz der damit vorrangig beschäftigen Berufe. In Deutschland wie auch anderswo sind dies in erster Linie Beton- und Stahlbetonbauer, Maurer, Betonfertigteilbauer, Betonfertigteilemontierer, Betonstahlbieger, Betonstahlflechter, Fertighausmonteure, Betonsanierer, Betonstein- und Terrazzohersteller sowie Hochbaufacharbeiter.

Von Beton leben heute ganze Berufszweige, Industrien, Verbände und Vereine

In der Regel sind die Angehörigen dieser einzelnen Berufsgruppen hierzulande in einschlägig spezialisierten Bauunternehmen oder in der Industrie beschäftigt, viele eher größere Fachbetriebe haben sich auch dem gesamten Spektrum des Betonbaus verschrieben und bieten ihre Leistungen als Komplettpaketlösungen an. Gemäß der zahlreichen unterschiedlichen und mit diversen Arten des Betonbaus beschäftigten Berufe und Gewerke existiert hierzulande auch eine Vielzahl voneinander teils nur marginal abgegrenzter Verbände sowie Standes- und Interessenvereinigungen. In Deutschland sind dies zum Beispiel die „Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau (FDB)“ e.V. und der „Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V.“ (SLG) in Bonn, der „Deutsche Beton- und Bautechnikverein e.V.“ und der „Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V.“ (BTB) in Berlin, der „Verband Deutscher Betoningenieure e.V.“ (VDB) in Beckum sowie der „Verein Deutscher Zementwerke e.V.“ (VDZ) in Berlin und Düsseldorf, die „Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V.“ (info-b) in Wiesbaden und der „Bundesverband Leichtbeton e.V.“ in Neuwied. Bei all diesen Branchen- und Interessenvertretungen können sich auch private Bauherren bereits umfangreich online über alles Wissenswerte zum Thema Betonbau sowie über die jeweiligen lokalen und regionalen Fachbetriebe informieren, auch schriftlich und telefonisch erteilt man dort auf Anfrage gerne weiter führende Auskünfte.

• Schon in der Antike wurden aus betonähnlichen Materialien teilweise bis heute existente Bauwerke errichtet
• Der Baustoff befindet sich seit spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts auf einem nicht enden wollenden Siegeszug
• Beton ist aufgrund seiner einfachen und flexiblen Einsetzbarkeit heute der weltweit gängigste Baustoff
• Die vielen verschiedenen Arten von Beton ermöglichen unterschiedlichste Konstruktionen diverser Anforderungen
• Rund um den Baustoff sind im Laufe der Zeit zahlreiche spezialisierte Berufszweige mit einzelnen Schwerpunkten entstanden
• Die mit Betonbau beschäftigten Branchen haben sich institutionell ebenfalls dauerhaft und detailliert organisiert

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