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Ein uralter Werkstoff wird wieder neu entdeckt: Holz und seine vielen Vorteile

Bevor Beton und Stahl im Bauwesen vielerorts seine stützenden Funktionen übernahmen, war der organisch nachwachsende Werkstoff über Jahrtausende das wohl wichtigste Element für die Errichtung tragfähiger und haltbarer Konstruktionen. Trotz dieser und anderer Konkurrenz etwa durch diverse Kunststoffe ist Holz aber nach wie vor ein beliebtes, weil flexibel einsetzbares, kostengünstiges, belastbares und zum Teil sogar unersetzbares Material auf zahlreichen Baustellen. So werden daraus nach wie vor und immer noch die meisten Dachstühle, Türrahmen, Parkettfußböden und speziell im Garten- und Landschaftsbau auch Wände und Begrenzungen erbaut. Im Rahmen der Rückbesinnung auf ökologisches und umweltverträgliches Bauen erlebt Holz seit einiger Zeit auch bei Neubauten wieder eine gewisse Renaissance. So etwa beim Holzrahmenbau als Weiterentwicklung der klassischen Fachwerkbauweise, beim Holztafelbau von Fertighäusern und bei der Massivholzbau von so in wenigen Tagen zu errichtenden Einfamilienhäusern, welche anhand neuer Fertigungstechniken auch sehr gute und mit anderen Bauweisen vergleichbare Werte in Sachen Feuchte-, Schall-, Wärme- und Brandschutz sowie Raumklima aufweisen.

Nicht nur in Süddeutschland werden Holzhäuser heute hoch bewertet und geschätzt

Auch typische Holzhaustypen wie zum Beispiel Block- oder Umgebindehäuser werden heute mit modernen Methoden und Werkzeugen regional wieder verstärkt gebaut. Sogar Holztürme als Windkraftanlagen, große kuppelförmige Lagerhallen, Holzachterbahnen sowie mehrstöckige Mehrfamilien- und Hochhäuser aus Holz wurden in den letzten Jahren erfolgreich zum Abschluss und zur dauerhaften Nutzung gebracht. Im europäischen Vergleich werden in Deutschland zwar nur 15 % des Wohnungsbaus in Holzbauweise errichtet, davon alleine 45 % in den traditionellen Holzbauregionen wie Bayern und Baden-Württemberg, bezüglich der technischen Lebensdauer und Gesamtnutzungsdauer von Holzbauten hat hier aber eine Angleichung an das Niveau von massiven Bauten in herkömmlicher Ausführung stattgefunden. So beträgt die Erstgenannte heutzutage rund 80 bis 100 Jahre, vom Bau bis zum Abriss eines Gebäudes aus Holz werden inzwischen gut und gerne mehrere Jahrhunderte veranschlagt. Holzbauten ab dem Errichtungsdatum 1985 werden hinsichtlich der Wertermittlung und der Versicherung mit herkömmlichen massiven Bauten gleichgesetzt. Ein großer Vorteil von Holzhäusern besteht darüber hinaus ihrer unkomplizierten Um- und Abbaubarkeit, der Verwendung natürlicher Materialien in Wänden und Dämmungen und deren problemloser Wiederverwendbarkeit.

Berufe, Verbände, Firmen, Produkte und Maßnahmen rund um den Baustoff Holz

Die Konstruktion kompletter Holzhäuser wie auch die Holzarbeiten in anderen Gebäuden wird in Deutschland wie anderenorts in der Regel von Zimmerleuten, Bautischlern und darauf spezialisierten Holztechnikern (staatlich geprüfte Techniker Fachrichtung Holztechnik Schwerpunkt Möbelbau und Raumgestaltung) geleistet und vollbracht. Als Materialien zum Einsatz kommen dabei neben Vollholz verschiedener Arten und Sorten und dem „Klassiker“ Brettschichtholz (BS-Holz) mittlerweile auch viele neu entwickelte Produkte in Form plattenförmiger Baustoffe wie Furnierschichtholz (FSH), Langspanholz (Timberstrand) und OSB-Flachpressplatten (Oriented Strand Boards), welche inzwischen weite Verbreitung finden und teils deutlich bessere technologische und statische Eigenschaften als Vollholz aufweisen. Besonders gut eignet sich der Baustoff Holz auch für hoch energieeffiziente Gebäudehüllen bei Passiv- oder Nullenergiehäusern, außerdem beträgt der Aufwand zur Herstellung von technisch getrocknetem Bauholz nur etwa 20 Prozent der im Holz gespeicherten Energie. In Verbindung mit solarthermischen Maßnahmen kann eine intelligente Systembauweise mit Holz den Heizenergiebedarf um bis zu 90 Prozent senken, somit deutliche Einsparungen ermöglichen und bedeutend zum Klimaschutz beitragen. Für die Suche nach erfahrenen und kompetenten lokalen und regionalen Holzbaufirmen hierzulande sollte man am besten die diesbezügliche Online-Datenbank für die Zimmerei- und Holzbaubetriebe des Zentralverbands „Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister“ mit Sitz in Berlin nutzen.

• Trotz Stahl, Beton und Kunststoff hat Holz seine Bedeutung auch im modernen Bauweisen nie ganz verloren
• Als nachwachsender Rohstoff erntet Holz im Rahmen des nachhaltigen Bauens sogar neue Wertschätzung
• Holzrahmen-, Holztafel- und Massivholzbau zeigen mit anderen Bauweisen vergleichbare oder bessere Werte
• Die klassischen Berufe im Holzbau sind Zimmerleute, Bautischler und spezialisierte Holztechniker
• Neben Vollholz werden auch Brettschicht-, Furnierschicht-, Langspanholz und Flachpressplatten häufig verwandt
• Fachbetriebe im Bereich Holzbau suchen Bauherren aller Art am besten in der Datenbank des Zentralverbands

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