Obwohl viele Heer- und Handelsstraßen erwiesener Weise schon in der menschlichen Frühgeschichte existierten, waren diese Pfade und Wege in der Regel noch nicht befestigt und lediglich von der Natur und ihren Landschaften vorgegeben. Erst mit dem Beginn der Sesshaftigkeit in der Mittelsteinzeit ab etwa 10.000 Jahren vor Beginn unserer Zeitrechnung entwickelte sich der Straßenbau zu den uns heute bekannt erscheinenden Arten und Formen. Speziell den Inka in Südamerika sowie der Harappa- oder Indus-Kultur im heutigen Pakistan und Indien sowie den Assyrern im Zweistromland gebührt dabei die historische Ehre, bereits vor gut 4.500 Jahren die ersten gepflasterten Straßen der Weltgeschichte angelegt zu haben. In Europa waren es hingegen vor allem die Etrusker und die Römer, die den Straßenbau grundlegend und anhaltend technisch sowie territorial entwickelten und ausbauten. Zu Lebzeiten des römischen Kaisers Trajan im ersten Jahrhundert soll das damalige Straßennetz des „Imperium Romanum“ bereits beeindruckende 80.000 Kilometer Gesamtlänge betragen haben. Viele der seinerzeit meist von Sklaven erbauten Römerstraßen dienten in erster Linie militärischen Zwecken zur Expansion und Sicherung des Herrschaftsgebiets. Die maßgeblich von Gaius Iulius Caesar geförderte Technik der Steinpflasterung für Fernstraßen sollte vor allem schnelle Truppentransporte zu jeder Jahreszeit sicher stellen.
Mit dem Ende der Herrschaft der Römer in Europa gegen Ende des 5. Jahrhunderts gelangte auch deren raffinierte Straßenbaukunst vielerorts in Vergessenheit. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es auf dem Gebiet der Straßenbautechnik zu wortwörtlich wegweisenden Neuentwicklungen wie beispielsweise der Makadam-Bauweise von Schotterstraßen mit einem von unten nach oben hin feiner werdenden und damit stabilen Kornaufbau aus jeweils unterschiedlich großen, gebrochenen und gut verdichteten Gesteinen. Mit dem Aufkommen und der Verbreitung der Automobile Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auch an die Straßenbefestigungen immer höhere Ansprüche gestellt, mit Teer, Bitumen oder Zement wurden in der Folge die bis dahin zumeist ungebundenen Deckschichten und Oberflächen der Straßen und neu entstehenden Autobahnen gebunden und verdichtet. Etwa zur gleichen Zeit begann weltweit auch die großflächige Verwendung von Asphalt und Beton im Straßenbau, neben Guss- und Walzasphalt kam seit ca. 1950 zunächst in den USA und im Anschluss auch international der sog. Kaltasphalt als Straßenbelag zum Einsatz, der zeitsparend auch im kalten Zustand verarbeitet werden kann.
Ein weiterer Meilenstein für die Möglichkeiten im Straßenbau war dann die Entwicklung des offenporigen Asphalts („Flüsterasphalt“) in den 1980er Jahren, welcher sowohl der Lärmminderung von Fahrgeräuschen als auch in seiner doppellagigen Variante einer längeren Haltbarkeit dient. Die Bautechniken, Bauweisen, Bauverfahren und Baumaterialien im Straßenbau haben sich also im Lauf der Zeit deutlich verändert und erweitert, neben der aus Sicherheitsgründen immens wichtigen zuverlässigen Entwässerung von Straßenbauwerken spielen im Straßenbau auch die Beachtung der jeweiligen Umweltbedingungen sowie die ausreichende Verdichtung bei der richtigen Asphalttemperatur beim konkreten Bauprojekt eine hervorgehobene Rolle. Außer dem eigentlichen Straßenkörper wird in Deutschland auch die gesamte Straßenausstattung zum Straßenbau gezählt, dazu gehören Verkehrszeichen, Wegweisung, Fahrbahnmarkierung, Fahrzeugrückhaltesysteme, Lichtzeichenanlagen und Straßenbeleuchtung. In der Praxis bieten Straßenbaufirmen aber meist nur Teilarbeiten und seltener Paketlösungen an, am besten informiert man sich über diesbezügliche Fachbetriebe beim Fachverband Straßen- und Tiefbaugewerbe im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes oder bei der Bundesfachabteilung Straßenbau (BFA STB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V..
• Befestigte und gepflasterte Straßen gab es vor ca. 4.500 Jahren zuerst in Südamerika, Vorderasien und im Zweistromland
• In Europa bildeten über einige Jahrhunderte vor allem die Römerstraßen die Grundlage für den Straßenbau
• Nach dem diesbezüglich eher stagnierenden Mittelalter kamen neue Impulse für den Straßenbau erst ab dem 18. Jahrhundert
• Mit dem Aufkommen des Automobils Anfang des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Straßen verdichtet und versiegelt
• In den 1950er Jahren wurde Kaltasphalt, in den 1980er Jahren der sog. „Flüsterasphalt“ erstmals im Straßenbau eingesetzt
• Betonbau, neue Asphaltarten und Konstruktionstechniken haben den Straßenbau bis heute anhaltend beeinflusst