Zwei eng miteinander verwandte Branchen sorgen für sicheren Halt und festen Tritt
Der Beruf des Bodenlegers gehört trotz seiner Jahrzehnte alten Geschichte zu einem der jüngsten offiziellen Handwerke in Deutschland. Die Anerkennung als handwerksähnliches Gewerbe erfolgte erst 1965, die anerkannte Abschlussmöglichkeit „Geprüfter Bodenleger” existiert seit 1982, die gesetzliche Etablierung als Ausbildungsberuf lediglich seit 2002. Dabei kam schon im Jahr 1860 mit Linoleum der erste elastische Bodenbelag auf den Markt, es sollte jedoch noch bis zum Siegeszug des PVCs in den 1930er und der Teppichböden in den 1960er Jahren dauern, bis sich Bodenleger von den fachlich eng verwandten Parkettverlegern und Raumausstattern quasi emanzipierten. Heute arbeiten Bodenleger neben den genannten Materialien auch mit Nadelvlies, Gummi, Kork, Laminat, Schichtwerkstoffen und Fertigparkett. Außerdem verlegen sie diverse Beläge für Sport- und Gewerbehallen sowie Schwimmbäder und sind auch für Pflege, Reinigung und Instandsetzung von Neu- und Altböden zuständig. Parkettverleger arbeiten häufig mit den gleichen Materialien, meist jedoch eher mit Echtholzparkett und Holzpflasterklötzen aus Buche, Esche, Eiche, Ulme, Nußbaum und exotischen Hölzern, um die gängigen Parkettarten Stab-, Mosaik-, Fischgrat-, Würfel-, Dielen-, Tafel- und Langriemenparkett in Häusern und Wohnungen zu verlegen.
Wer baut, braucht Böden: Kompetente Beratung durch Boden- und Parkettverleger
Die Nachfrage nach Bodenlegern und Parkettverlegern kommt sowohl von privaten Bauherren als auch von gewerblichen sowie institutionellen Unternehmen und Einrichtungen, jeder mit dem Bedarf nach einem gebrauchsfertigen und dauerhaft haltbaren Fußboden wendet sich in der Regel an die diesbezüglichen Fachbetriebe. Oftmals unterhalten auch größere Raumausstatter, Maler, Warenhäuser, Trocken- und Messebauer eigene Abteilungen für die Verlegung von Böden aller Art. Bei der Beauftragung eines staatlich anerkannten Bodenlegers oder Parkettverlegers kann der Kunde von diesem auch einige weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten erwarten, die zum festgelegten und per Abschlussprüfung getesteten Wissen im Rahmen der dreijährigen Ausbildung gehören. So müssen Bodenleger und Parkettverleger die Kunden hinsichtlich der geeigneten Materialauswahl und der individuellen Bodengestaltung zeitgemäß beraten und die betreffenden Räume exakt ausmessen sowie den Bedarf an Material genau berechnen und fristgerecht bestellen können. Verlegemuster und -pläne müssen gezeichnet, Untergründe geprüft, vorbereitet und gereinigt, Schall- und Wärmeisolierung sowie Feuchtigkeitssperren eingebaut werden.
Ausbildung in Arbeits- und Umweltschutz sowie Information und Kommunikation
Auch die Ausbesserung, Glättung und Ausgleichung von Estrich sowie die Unterbodenkonstruktion aus Holz und Spanplatten gehört zum Tätigkeitsprofil, ebenso die fachgerechte Auswahl und Aufbringung von Klebstoffen sowie die passgenaue Zuschneidung, Verlegung, Verschweißung und Verfugung von unterschiedlichsten Bodenbelägen. Wand- und Sockelabschlüsse anzubringen, verlegte Böden und die Baustelle zu reinigen sowie Qualitätsprüfungen durchzuführen ist genauso Teil des Berufsbilds wie die Wartung von Maschinen und Werkzeugen sowie die Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen mit Atemmaske, Gehörschutz und Knieschonern. Bodenleger und Parkettverleger sollten auf Kundenwunsch auch Intarsien realisieren sowie defekte Bodenteile materialsparend auswechseln und Oberflächen materialgerecht behandeln können. Die gemeinsame Standes- und Interessenvertretung beider Gewerke ist der „Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik“ als „Bundesinnungsverband Parkettlegerhandwerk und Bodenlegergewerbe“ mit Sitz in Troisdorf-Oberlar in der Nähe von Köln und Bonn, er verfügt über die Bundesfachgruppen Holz, Bodenleger, Sportböden, Restauratoren, Ausbildung und EDV sowie 21 regionale Innungen. Auf seiner Onlinepräsenz kann man per Umkreissuche anhand der Postleitzahl schnell und bequem zwischen über 400 anerkannten Fachbetrieben der Bereiche Fußbodenbau und Parkettverlegung auswählen.
• Ein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf ist Bodenleger erst seit dem Jahr 2002
• Hierzulande arbeiten Boden- und Parkettverleger fast mit den gleichen Materialien
• Die Nachfrage wird von Fachfirmen wie Abteilungen verwandter Berufe bedient
• Kundenberatung und Empfehlung von Materialien so wichtig wie die Verlegung
• Beide bauen, pflegen, reinigen, warten und behandeln neue und alte Böden
• Arbeits- und Umweltschutz sowie Information und Kommunikation gehören dazu
