Mehr als nur Steckdosen: Herrscher über Licht, Temperatur und Kommunikation
Ohne Elektriker wäre die Welt je nach Tages- und Jahreszeit ein sehr dunkler, stiller und auch meist zu kalter bzw. heißer Ort. Moderne Gesellschaften würden nicht einmal im Ansatz so gut und unauffällig funktionieren, wie man es von ihnen als Individuum selbstverständlich erwartet und gewöhnt ist. Weder die Wirtschaft noch das Wohnungswesen und auch nicht die Energieversorgung, der Transport und der Verkehr sind ohne elektrische Betriebsmittel, Geräte, Maschinen sowie Antennen-, Klima-, Kommunikations- und Telefonanlagen heute weltweit überhaupt noch vorstellbar. Gemäß der Vielzahl ihrer Einsatzorte und Arbeitsbereiche werden Elektriker bzw. Elektroinstallateure auch je nach genauem Tätigkeitsprofil detailliert unterschieden. In Deutschland nach der Neuordnung der Elektro-Handwerksberufe im Jahr 2003 und der damit einher gehenden Unterteilung in anerkannte industrielle Elektroberufe namentlich in Elektroniker für Automatisierungs-, Betriebs-, Energie und Gebäude-, Informations- und Telekommunikations-, Maschinen und Antriebs-, Büro-System- sowie Geräte und Systemtechnik und in Systemelektroniker.
Meist beginnt ihr Einsatz erst dann, wenn nichts mehr zufriedenstellend funktioniert
Elektriker sind dabei so etwas wie die „menschlichen Motoren“ für unzählige und oft unsichtbare Hintergrundprozesse. Ihre Arbeitsleistung wird von privaten wie gewerblichen Kunden oftmals erst dann außerordentlich geschätzt, wenn plötzlich Licht, Strom und Kommunikation aus diversen Gründen nicht mehr vorhanden bzw. möglich sind, und nach fachgerechter Reparatur fast wie von „Geisterhand“ wieder von Neuem funktionieren. Außer für Reparaturen aller Art sind Elektriker auch für die Installation, Instandhaltung und Entwicklung jeglicher elektrischer Anlagen zuständig. Sie arbeiten somit im Elektroinstallationshandwerk, Elektrofachhandel, bei Energieversorgungsunternehmen, auf Baustellen und mit der in Deutschland erforderlichen gesonderten Qualifikation auch an Mittel- und Hochspannungsanlagen. Elektriker arbeiten sowohl mit Stark- als auch mit Schwachstrom, in der Regel jedoch lediglich bei Niederspannung bis zu 1000 Volt. Zu ihren Arbeitsmitteln, Geräten, Maschinen und Werkzeugen zählen Abisolierzangen, Bleche, Computer, Drähte, Fräsen, Kabel, Lötkolben, Mess- und Prüfgeräte, Seitenschneider, Schraubendreher und Steckverbinder.
Der Schlüssel zur Spezialisierung liegt in der Komplexität des modernen Lebens
Der Beruf des Elektrikers ist dabei eine der flexibelsten und stetige Weiterbildung verlangenden Handwerkstätigkeiten. Genügte einst die Beherrschung von Leuchten und Steckdosen, betreuen und überwachen heute z.T. hoch spezialisierte Fachleute mindestens ebenso hoch komplexe Anlagen in allen nur denkbaren Bereichen. Für viele technisch eher wenig bewanderte Kunden mag die weitreichende Spezialisierung der Elektriker auf den ersten Blick leicht verwirrend und unverständlich sein, im konkreten Fall wird die Wichtigkeit der einzelnen Fachrichtungen jedoch meist auch Laien sehr schnell deutlich und nachvollziehbar. Auf geprüfte und eingetragene Elektrofachbetriebe sollten demzufolge nicht nur Privatpersonen, sondern besonders auch gewerbliche Kunden mit der Nachweispflicht von Unbedenklichkeit ihrer jeweiligen elektrischen Anlagen bei Gewerbeaufsichtsämtern, Berufsgenossenschaften und Versicherungen zurückgreifen. Der von diesen angebotene sogenannte „E-Check“ bietet auch bei Abwesenheit von Schäden und Störungen größtmögliche Sicherheit. Alle eingangs erwähnten Elektriker- bzw. Elektronikerberufe werden in Deutschland in einer dreieinhalbjährigen dualen Ausbildung erlernt, die jeweilige Spezialisierung erfolgt im zweiten Ausbildungsjahr. Im Rahmen des Berufsschulunterrichts erhalten alle Auszubildenden auch Lehrinhalte in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Philosophie, Sozialkunde und Sport, je nach Bundesland ist der erfolgreiche Abschluss mit der Mittlere Reife gleichwertig.
• Ohne Elektriker und deren Fachwissen funktioniert heute so gut wie nichts mehr
• Das Berufsbild hat sich angesichts der technischen Entwicklung stark diversifiziert
• Elektriker aller Art kommen häufig bei plötzlichen Störungen zum Einsatz
• Die Einsatzmöglichkeiten sind je nach genauer Ausbildung schier unbegrenzt
• Statt Steckdosen zu schrauben überwachen Spezialisten heute komplexe Anlagen
• Kunden sollten sich bei Bedarf und Problemen nur an Elektrofachbetriebe wenden