Treppen und Stufen kannte man schon in der Steinzeit: Geschichte und Forschung
Die einfache wie geniale Idee, Höhenunterschiede möglichst gleichmäßig, ohne zu große Anstrengung, Schritt für Schritt und vor allem immer wieder in beide Richtungen anhand eines konstruierten Hilfsmittels überwinden zu können, ist fast so alt wie der Mensch selbst. Schon in der Jungsteinzeit kannten die seinerzeit langsam sesshaft werdenden Siedler mit Leitern vergleichbare primitive Treppen aus bearbeiteten Baumstämmen samt Stufen. Neben ihrer offensichtlich alltäglichen Funktion verkörperten Treppen aber auch immer schon spirituelle und religiöse Aspekte in der Architektur. Welcher Teil eines Gebäudes wäre auch sonst besser geeignet, um den Weg zwischen Himmel, Erde und Unterwelt so eindeutig zu symbolisieren? Sogar einen eigenen wissenschaftlichen Forschungszweig hat die große Bedeutung und Verehrung der Treppe hervorgebracht. Die nach dem lateinischen Wort für Leiter und Treppe „Scala“ benannte und an der Architektur-Fakultät der Hochschule Regensburg angesiedelte „Scalalogie“ (Treppenkunde) beschäftigt sich mit den Eigenschaften und Besonderheiten von Treppen und deren Auswirkungen auf den Menschen. Vor allem wurden und werden Treppen aller Arten und Formen aber auch seit jeher von sich immer stärker spezialisierenden Fachleuten geplant und gebaut. Auch und nicht selten als deutliches sowie kreatives Statussymbol ihres Auftraggebers oder Besitzers.
Industrienorm, Sicherheit, Fachleute, Mindestmaße, Abweichung und Anordnung
Heute sind in Deutschland je nach mehrheitlich verwandten Material im Treppenbau unterschiedliche Gewerke alleine oder gemeinsam beschäftigt. Soll beispielsweise eine gemauerte Treppe zusätzlich noch ein formschönes Geländer und/oder Stufenbeläge aus Holz erhalten, kooperieren hierfür Maurer und Zimmerer. Auch Trockenbauer, Tischler bzw. Schreiner sind häufig beim Treppenbau beteiligt, ebenso Fachbetriebe aus den Bereichen Metallbau sowie Bodenleger und Parkettleger. Gesetzlich geregelt ist der Treppenbau in den meisten öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten und Jugendherbergen hierzulande größtenteils durch die DIN 18065 Gebäudetreppen, die primär aus Sicherheitsgründen zahlreiche Mindestmaße sowie mögliche Toleranzen festgelegt. Sie gilt für sämtliche Treppen im Bauwesen mit Ausnahme von Roll- und Fahrtreppen, einschiebbaren Treppen oder Freitreppen im Gelände. In Mehrfamilienhäusern müssen beim Treppenbau ebenfalls einige grundlegende Regeln beachtet werden, vorrangig die Vermeidung des „Leitereffekts“ (kein Überklettern des Geländers), ein Geländer-Stäbe-Abstand nicht über 12 cm sowie ein Geländer-Stufen-Abstand unter 15 cm. Beim Treppenbau in Eigenheimen oder kleineren Wohngebäuden können die Konstrukteure bezüglich der sonst strikt festgelegten Parameter Neigungs- bzw. Steigungswinkel, Schrittmaßregel, Stufen- und Handlaufhöhe, Treppenbreite sowie Podestanordnung etwas mehr Kreativität walten lassen. Oberste Priorität beim Bau von Treppen egal welcher Funktion und Form genießt jedoch immer deren höchstmögliche Sicherheit.
Jede Treppe hat ihre Regeln, Eigenheiten und Geheimnisse: Spezialisten kennen sie
Gerade aus diesem Grund sollten private Bauherren sich bei ihren Plänen zum Treppenbau auch auf ausgewiesene Fachbetriebe u.a. aus den oben genannten Gewerken verlassen. Denn ganz gleich ob Außen-, Innen-, Frei-, Holm-, Leiter-, Boden-, Pyramiden-, Kegel-, Spindel-, Tragbolzen-, Wangen-, Wechselstufen-, Wendel-, Naturstein-, Beton-, Stahl-, Holz-, Glas-, gerade, gewendelte, mehrläufige, notwendige oder nicht notwendige Treppen: Die Planung, die Konstruktion und der Bau einer jeden Treppe weist jeweils ganz bestimmte Eigenheiten, Regeln und statische Gesetzmäßigkeiten auf, deren Bandbreite den meisten Laien oder unerfahrenen Handwerkern in der Regel nicht gänzlich geläufig ist. Im Treppenbau erfahrene Unternehmen wissen auch bezüglich der aktuellen Brandschutzanforderungen an Treppen und Treppenräume, der Brandlast und dem potenziellen Brandverhalten von Baustoffen am besten Bescheid, ebenso sind sie Spezialisten für Rauchschutzvorrichtungen, Rettungswege, Schallschutz im Hochbau und Trittschall in Treppenhäusern. Neben der eingangs erwähnten Forschungsrichtung beschäftigt sich übrigens auch die „Gesellschaft für Treppenforschung Scalalogie e.V.“ mit Sitz in Frankfurt am Main mit nahezu sämtlichen technischen, kulturellen und sozialen Aspekte von Treppen. Wer sich ansonsten über die Branche Treppenbau und ihre Entwicklung genauer und regelmäßig informieren möchte, dem stehen außerdem diverse Fachportale und Onlinepublikationen zur Verfügung. So etwa vom „Deutschen Holz-Treppen Institut“ beim „Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar“ e.V. in Saarbrücken oder auf dem übersichtlich gegliederten Portal immoexperten.de für die gezielte regionale Suche nach qualifizierten Treppenbauanbietern.
• Treppen waren schon immer sowohl Gebrauchsgegenstand als auch Symbolträger
• Mit der sog. „Scalalogie“ (Treppenkunde) existiert gar ein eigener Forschungszweig
• Im Treppenbau sind je nach Art, Form und Material verschiedene Berufe beschäftigt
• Unabhängig von der Kreativität spielen Sicherheitsaspekte immer die Hauptrolle
• Planung und Bau aller Treppenarten ist Aufgabe von erfahrenen Fachbetrieben
• Über Treppenbauer in der Nähe Wohnorts informiert man sich am besten online