Aufsteigende Feuchtigkeit
Aufsteigende Feuchtigkeit ist der Aufstieg von Grundwasser durch Poren (Kapillaren) im Mauerwerk.
Je nach Grundwasserniveau, Porenstruktur des Mauerwerks und Oberflächenverdampfung kann aufsteigende Feuchtigkeit unterschiedlich schwerwiegend sein. Oftmals ist eine Behandlung notwendig, da das Problem Auswirkungen auf die Gebäudeleistung haben kann.
Aufsteigende Feuchtigkeit kann in dekorativen Verunstaltungen (Ausblühungen), Erosion der Bausubstanz des Gebäudes und verstärktem Wärmeverlust resultieren. Auch kann dies Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Was verursacht aufsteigende Feuchtigkeit?
Aufsteigende Feuchtigkeit entsteht, wenn Grundwasser durch „Kapillarität“ in poröses Baumaterial „gesogen“ wird. Diese Wirkung wird ersichtlich, wenn man einen Musterziegel, Mörtel oder porösen Stein in ein seichtes Wasserbehältnis legt (siehe Abb. 1) https://youtu.be/xWBiUViVPi4.
Die potentielle Höhe der aufsteigenden Feuchtigkeit kommt auf die Saugfähigkeit der Baumaterialien an, wobei die Saugfähigkeit von Mörtel besonders wichtig ist. Die Saugfähigkeit des Mörtels ist dabei besonders wichtig, da die Porenstruktur mancher Mauerwerksmaterialien besonders anfällig ist.
Aufsteigende Feuchtigkeit über einer Höhe von 1,5 m ist relativ selten, da Flüssigkeit, welche durch Kapillarität in Mauerwerk gelangt, oft schon verdampft bevor sie die volle Aufstiegshöhe erreichen kann. Bei Beschränkung der Verdampfung ist die Aufstiegshöhe tendenziell höher. Solche Beschränkung beinhalten Faktoren wie:
•das lokale Klima, Feuchtigkeit steigt an kälteren Orten oftmals höher auf;
•Jahreszeiten, in kälteren Wintermonaten tendiert Feuchtigkeit aufzusteigen;
•Himmelsrichtung, nördlich ausgerichtete Wände sind generell kühler als südliche, daher steigt Feuchtigkeit an diesen normalerweise höher auf;
•Beheizung, die Verdampfungsrate ist in unbeheizten/unbewohnten Häusern niedriger als in Beheizten;
•Wandstärke, die proportional geringere Oberfläche von dicken Wänden resultiert in einer geringeren Verdampfungsrate als der von dünnen Wänden (weiteres www.safeguardeurope.de/anwendungen/aufsteigende-feuchtigkeit-und-kontrolle/aufsteigende-feuchtigkeit).
Hygroskopische Salze
Durch aufsteigende Feuchtigkeit gelangen hygroskopische (feuchtigkeitsanziehende) Salze aus dem Boden in die Gebäudestruktur. Diese können, bei ausreichender Ansammlung, zu „hygroskopischer Feuchtigkeit“ führen und Feuchtigkeit aus der Luft anziehen.
Da diese Salze auch nach der Behandlung von aufsteigender Feuchtigkeit mit einer geeigneten Horizontalsperre, wie zum Beispiel Dryzone oder Dryrod, noch in der Wand verbleiben und durch Kristallisierung Schäden verursachen ist es wichtig Wände auch neu zu verputzen.
Weitere Informationen und Details finden Sie im Handbuch „Aufsteigende Feuchtigkeit und Kontrolle“ welches kostenlos heruntergeladen werden kann: www.safeguardeurope.de/anwendungen/aufsteigende-feuchtigkeit-und-kontrolle