Die Anzahl der Online-Anbieter im Bereich der Immobilienbewertung mit kostenfreien Angeboten wird immer größer – neuerdings wird sogar mit Fernsehspots geworben.
Aber sind die Ergebnisse einer solchen kostenfreien Bewertung auch wirklich brauchbar?
Fazit einer umfangreichen Vergleichsaktion ist, dass die Immobilienwerte, die mittels kostenfreier Online-Portale ermittelt werden, nur grobe Schätzwerte darstellen können, da die Eingabemöglichkeiten der Bewertungssoftware beschränkt sind. Es werden beispielsweise weder Bodenwerte, individuell für die Objektadresse, noch der objektspezifische Zustand, Bauschäden oder andere wertrelevante Merkmale berücksichtigt. Je mehr Besonderheiten eine Immobilie aufweist, je mehr differenzieren die Werte solcher Onlinebewertungen gegenüber den allgemein anerkannten Bewertungsverfahren.
Häufig dient das kostenfreie Angebot von Maklergesellschaften und Online-Plattformen nur dazu Kundendaten von verkaufsbereiten Eigentümern zu erhalten. In der Praxis wird durch diese Art der Bewertung und die anschließende Vermarktung vielfach Geld verschenkt und die Immobilie unter Wert veräußert.
Jeder Verkäufer sollte daher für sich entscheiden wem er vertraut und welchen Weg er im Falle der Veräußerung gehen möchte. Bewertungstools, die nur der Akquise von Kunden und Vermarktungsaufträgen dienen, sollten besonders kritisch betrachtet werden.