Zäune bieten Schutz und Sicherheit und markieren festgelegte Territorien
Interessanter und aufschlussreicher Weise bezeichnet in etymologischer Hinsicht das mit dem englischen Wort „town“ für „Stadt“ eng verwandte deutsche Wort „Zaun“ eher das von diesem umschlossene Gebiet als die Begrenzung selbst, womit dem Zaunbau als solches also quasi bereits eine gewisse zivilisatorische Grundfunktion zukommt. Zäune und deren Konstruktion sind somit chronologisch mit der Sesshaftwerdung des Menschen und der von ihm zu Beginn des Neolithikums erstmalig betriebenen Viehzucht verbunden. Zu den ersten historischen Zäunen dürften demzufolge Weidezäune und einfache Zäune um Ställe gehören. Der Schutz domestizierter Tiere vor Wild- und Raubtieren war seinerzeit einer der häufigsten Gründe für den Bau von Zäunen. So auch für den mit fast 5500 Kilometer weltweit längsten Zaun, den bis 1885 errichteten sog. „Dingozaun“ in den australischen Bundesstaaten South Australia, New South Wales und Queensland, der bis heute Schafherden vor Attacken von verwilderten Haushunde und Füchsen bewahren soll.
Internationale und kulturelle „Zaun-Zonen“, Vorschriften, Vorsicht und Freiräume
In unseren Breitengraden dienen Zäune mit Ausnahme von Naturschutzeinrichtungen wie Krötenzäunen hingegen meist eher der Absicherung von Gewerbe- und Industriegebieten sowie von privaten Grundstücken und Gärten gegen Unbefugte und damit der klaren Kenntlichmachung der jeweiligen Besitzverhältnisse an Grund und Boden. Dabei gelten hierzulande je nach zu umzäunendem Gelände in der Regel bestimmte Mindesthöhen, Mindestabstände und maximale Öffnungsgrößen für Zäune. So etwa bei Zäunen um Hochspannungs- und Industrieanlagen, Baustellen, Fahrgeschäften, Sprengstofffabriken und -lagern, Steinbrüchen, Flugplätzen, Militärgeländen, Gefängnissen, Zoos und Tierparks sowie kostenpflichtigen Freiluftarealen. Die Vorschriften der deutschen Städte und Gemeinden zur Anlage privater Gartenzäune sind dagegen nicht einheitlich geregelt. Als „Mutterland“ des Zaunbaus in Europa gilt England, wo es schon früh üblich war, ganze Grundstücke komplett einzuzäunen. Eher wenig verbreitet sind solche Zäune jedoch in den skandinavischen Ländern mit Ausnahme von Dänemark sowie in Schottland und in der Schweiz, wo das traditionelle „Jedermannsrecht“ zur freien Passage über privaten Grundbesitz einen hohen Stellenwert hat.
Das jeweilige Zaunmaterial entscheidet über das am besten geeignete Handwerk
Kunden mit Interesse an professionell versierter Zaunkonstruktion wenden sich vorzugsweise an die je nach Material diesbezüglichen Fachbetriebe aus den Bereichen Metall-, Holz- oder Garten und Landschaftsbau. In der Regel sind auch viele Schlosser, Zimmerer und Tischler auf Zaunbau spezialisiert oder bieten ihn selbstverständlich im Rahmen ihrer Angebotspalette an. Vorrangig mit der Herstellung von Toranlagen, Zäunen, Geländern und Gittern beschäftigt war bzw. ist in Deutschland auch der traditionelle sog. „Alt-Metall-Beruf“ der Drahtwarenmacher. Seit August 2013 nennt sich diese Tätigkeit jedoch offiziell staatlich anerkannte Fachkraft für Metalltechnik und ist in den vier Fachrichtungen Konstruktions-, Montage-, Umform- und Draht- sowie Zerspanungstechnik in einer 2-jährigen dualen Ausbildung erlernbar. Bei Schmuckzäunen aus Metall kommen häufig Kunstschmiede (Berufsbezeichnung seit 1989 Metallbauer Fachbereich Metallgestaltung) zum Einsatz. Bei landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzten Jäger-, Flecht-, Palisaden-, Bohlen-, Bretter-, Flecht- und Ringzäunen aus Holz oder bei Zäunen anderer Materialien auf Garten-, Park-, Grün- und Friedhofsanlagen werden oft Fachbetriebe aus dem Garten- und Landschaftsbau angefragt und beauftragt. Auch Betriebe des Maschinenbaus und Unternehmen der Drahtindustrie zählen den Zaunbau zu ihrem Metier.
• Zäune schützen und sichern Innen und Außen sowie Besitz, Menschen und Tiere
• Historisch betrachtet benötigten erst permanent sesshafte Siedler dauerhaft Zäune
• In Deutschland gibt es diverse Vorschriften für Zäune um manche Anlagen
• Die Gestaltung privater Gartenzäune ist hingegen weitreichend frei entscheidbar
• Zumeist werden Zäune hierzulande aus den Materialien Holz oder Metall produziert
• Je nach gewünschtem Material kann der passende Fachbetrieb beauftragt werden