Expandierendes Gewerbe in Abhängigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung
Nur wenige andere Branchen und Wirtschaftszweige in Deutschland haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten ähnlich dynamisch entwickelt wie diejenige der Sicherheitsdienste, alleine von 1992 bis 2003 verdoppelten die hiesigen aktuell etwa 4000 Unternehmen mit ihren insgesamt ca. 185.000 Mitarbeitern den Umsatz. Wie beispielsweise der Kantinenbetrieb und die Gebäudereinigung profitiert auch das Wach- und Sicherheitsgewerbe hierzulande dabei vor allem von der anhaltenden Tendenz zum sog. „Outsourcing“. Die Konzentration zahlreicher Großunternehmen auf ihre Kernaufgaben und die damit verbundene Auslagerung und Vergabe von bislang selbst ausgeübten Tätigkeiten besonders im Bereich Sicherheit an externe Fremdfirmen hat zu einer veritablen Welle von Neugründungen geführt. Der Boom des privaten Sicherheitsgewerbes wurde dabei auch maßgeblich von der Novellierung des § 34a der Gewerbeordnung mit der Einführung einer Sachkundeprüfung für Kontrolltätigkeiten im öffentlichen Raum im Jahr 2002 beeinflusst. Seither ist die Teilnahme sämtlichen Sicherheitspersonals und allen Gewerbetreibenden im Bewachungsgewerbe an den von den IHKs durchgeführten 40 bzw. 80 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten für die Ausübung ihrer Berufstätigkeit obligatorisch.
Zunehmende Professionalisierung trotz mancher Image- und Akzeptanzprobleme
Darüber hinaus führte der Bedarf an neuen und qualifizierten Arbeitskräften zum im gleichen Jahr neu geschaffenen, staatlich anerkannten und bundesweit im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung geregelten Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Auch der Masterstudiengang „Sicherheitswirtschaft und Unternehmenssicherheit“ an der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin sowie die einschlägigen Bachelor- und teilweise auch Masterstudiengänge für Sicherheitsmanagement an den Verwaltungs- bzw. Polizeihochschulen in Berlin, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sollen die Qualifikation des häufig noch von Quereinsteigern geprägten Gewerbes auf Dauer gewährleisten. Neben der immer wieder von Neuem aufflackernden und meist recht kontrovers geführten Diskussion, ob und inwiefern Sicherheitsdienste außer dem Schutz privater und gewerblicher Auftraggeber auch staatliche Aufgaben übernehmen sollen oder dürfen, tragen bislang auch zumeist größtenteils negativ beurteilte Aspekte der praktischen und alltäglichen Arbeit zum generellen Bild des Gewerbes in der Öffentlichkeit bei. Geringe Stundenlöhne, nicht exakt definierte Kompetenzen, mitunter als übertrieben empfundenes martialisches Auftreten und die immer wieder bemängelte Beschäftigung auch von vorbestraften und/oder politisch extremen Personen haben die Branche teilweise bei den Bürgern nachhaltig in Misskredit gebracht.
Im Zweifelsfall für große, erfahrene und gut bewertete Unternehmen entscheiden
Nichtsdestotrotz arbeitet der Großteil der Branche und vor allem die 10 größten deutschen Marktführer mit ihren ca. 55.000 Beschäftigten vorrangig in den Bereichen Brand-, Objekt- und Personenschutz, Veranstaltungsservice, Revierdienst, Alarmaufschaltung, Ladenüberwachung und Flughafendienstleistungen durchweg seriös und strikt nach den gesetzlichen Vorgaben. Bei Bedarf nach Sicherheitsdiensten sollten sich potenzielle Kunden also primär nach größeren und bekannten Fachbetrieben mit langjähriger Erfahrung und einschlägigen Referenzen umsehen. Hilfreich bei der Wahl eines geeigneten Unternehmens können zum Beispiel die jährlichen Anbieterrankings der sog. „Lünendonk-Listen“ sein. Die gleichnamige Gesellschaft für Information und Kommunikation mit Sitz in Kaufbeuren bewertet schon seit Jahren die Arbeit der führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland. Auch die knapp 900 derzeit als Sicherheitsdienstleister eingestuften Mitgliedsunternehmen in den 15 Landesgruppen des „Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft“ (BDSW) mit Sitz in Bad Homburg gelten gemäß der Erfahrung und Einschätzung von Experten in der Regel als seriös, verantwortungsbewusst, qualifiziert und zuverlässig. Zur detaillierten Information über Trends und Tendenzen im Sicherheitsgewerbe können Kunden auch dessen viermal jährlich mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren erscheinendes Magazin der Sicherheitswirtschaft „DSD – Der Sicherheitsdienst“ beziehen, welches sich intensiv und fachkundig mit allen Facetten und Entwicklungen der Branche beschäftigt.
• Das Sicherheitsgewerbe ist eine der dynamischsten Wirtschaftszweige
• Die Branche profitiert von Aufgabenauslagerungen und starker Nachfrage
• Unter dem Eindruck unklarer Qualifikation wurde die Ausbildung professionalisiert
• Wenige „Schwarze Schafe“ prägen teilweise noch immer das öffentliche Bild
• Vor allem größere Fachbetriebe arbeiten zuverlässig und zufriedenstellend
• Hilfe bei der Wahl eines Unternehmens bieten die Publikationen der Fachliteratur